1. Österreichischer Mühlentag
© Mühlen in Österreich
Am 14. Oktober findet der 1. österreichische Mühlentag statt.
Es klappert die Mühle … Sehr romantisch beginnt ein 200 Jahre alter Volksliedtext: „Es klappert die Mühle am rauschenden Bach, klipp klapp.“ Doch schon die nächste Zeile erzählt vom harten Leben der dort Werkenden – „Bei Tag und bei Nacht ist der Müller stets wach, klipp klapp.“ – und vom Wert ihrer Arbeit für die Gesellschaft: „Er mahlet das Korn zu dem kräftigen Brot, und haben wir dieses, so hat’s keine Not.“ Als die Menschen sesshaft wurden, seit Jäger und Sammler auf Ackerbau umsattelten, galt die Mühle mit Wasserrad als herausragende Errungenschaft. Sie ermöglichte das Zerreiben von Getreide in großen Mengen.
Tradition des Mühlen
Diesem alten Kulturgut ist der 1. österreichische Mühlentag am 14. Oktober gewidmet. Mehr als 15.000 Mühlen „klapperten“ einst in Österreich. Die meisten dieser bis zu 1000 Jahre alten Wassermühlen stehen längst still oder sind verschwunden. Heute sind noch 92 Mühlen aktiv, nicht mehr am „rauschenden Bach“, sondern angetrieben von starken Elektromotoren. Dennoch versprühen sie den Charme alten Handwerks. Jahrhunderte lang war die Mühle in Europa die Universalmaschine, ohne die im wahrsten Sinn des Wortes nichts ging. Durch die Antriebskraft der Mühle ließ sich nahezu jedes Werkzeug bedienen, das durch eine Dreh- oder Schlagbewegung angetrieben wurde. Über 150 Anwendungen sind bekannt.
Tag der offenen Mühlen
Am „Tag der offenen Mühlen“ öffnen die Mühlen ihre Tore für interessierte Besucher – insgesamt 61 in Österreich, fünf davon in Kärnten. Viele bieten Speisen und Getränke sowie eigene Erzeugnisse an, Kunstschaffende können ihre Werke präsentieren. So wird die Mühle wieder zum Treffpunkt von Alt und Jung. Trotz ihrer Bedeutung für die Lebensmittelversorgung der Bevölkerung hatten die Müller früher einen schlechten Ruf, erzählt Karl Grammanitsch der Präsident der Mühlenfreunde. Müller lebten im Wald, unten im Tal, oft zusammen mit allerlei zwielichtigem Volk. Zudem schenkten viele Branntwein aus, und sie waren vom Besuch der Sonntagsmesse befreit, „wenn genug Wasser kam“. Daher galten sie als fleißig, doch liederlich. Späte Ehre: 2021 wurde das Müllerhandwerk in das nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
Die fünf beteiligten Mühlen in Kärnten:
- ALTERSBERGER Dorfmühle , Trebesing
- Getreidemühle Müller an der Fell, Fellbach
- HANE Mühle, Himmelberg
- LAUFENBERGER Mühle, Trebesing
- WIEGELE Mühle, Nötsch
Der Verein „Österreichische Gesellschaft der Mühlenfreunde“ widmet sich seit 2010 dem Erhalt dieses bedeutenden Kulturguts. Es geht um die Wertschätzung der Mühlen, dem Müllerhandwerk und der Mühlengeschichte- & Technologie. Aber vor allem um die Mühlen als kulturelles Erbe zu erhalten. Sinn und Zweck des Vereines ist es, die Mühlen als eine der wichtigsten Erfindungen der Menschheit und somit als bedeutendes Kulturgut wieder vermehrt in das Bewusstsein der Menschen zu rufen.
Nähere Infos unter www.muehlenfreunde.at