Ein Tag in Venedig

Ein Spaziergang durch die Lagunenstadt, wie ich ihn mag. Viel erleben für wenig Geld, versteckte Plätze entdecken, flanieren abseits der ausgetretenen Pfade, genießen wie die Einheimischen.
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Venedig ist für mich einfach die schönste Stadt der Welt. Ich bin von ihrer Einzigartigkeit begeistert, mich berührt ihre morbide Schönheit, ihre faszinierende Geschichte und ihr unabwendbares Schicksal der Vergänglichkeit. Wochen, ja Monate müsste man hier verbringen, wollte man dieses Meisterwerk der Architektur und seine sechs Stadtteile, die „Sestieri“, mit den verwunschenen Plätzen und Gassen, prächtigen Palästen, Bauwerken, Museen und Kirchen erkunden, ganz zu schweigen von der Inselwelt in der Lagune. Die meisten bleiben nur ein, zwei Tage und für sie haben wir ein paar persönliche Tipps für einen Spaziergang durch die „Serenissima“.

Vom Wasser aus erleben
Vom Tronchetto, dem großen Parkhaus vor der Stadt, wo auch der Fernbus stehen bleibt,  nimmt man am besten das Vaporetto (Linie 1) und fährt damit via Piazzale Roma durch den Canal Grande Richtung San Marco. An Bord lässt man die Stadt einfach einmal auf sich wirken, bestaunt das bunte Treiben und die prachtvollen Paläste am Wasserboulevard. Nach der Rialtobrücke steigt man aus und geht zum „Fondaco dei Tedeschi“, heute ein Einkaufstempel der Luxusklasse, von dessen Dachterrasse aus man einen sensationellen Blick auf die Stadt hat. Der Besuch ist kostenlos, man muss vorab reservieren auf www.dfs.com/en/venice/t-fondaco-rooftop-terrace.

Zum Aperitivo schmaust man „Cicchetti“, wie die feinen Häppchen in Venedig genannt werden.

Zum Aperitivo schmaust man „Cicchetti“, wie die feinen Häppchen in Venedig genannt werden.

Buntes Markttreiben
Über die Ponte di Rialto gelangt man zum Campo San Giacomo mit der Statue des „Gobbo“, dem Buckligen, der eine kleine Treppe zu einer Säule stützt, die früher als Podium für amtliche Proklamationen diente. Hinter dem Platz findet man einige nette Lokale direkt am Canal Grande, wo man seinen „Ombra“ (Glaserl im Schatten) mit ein paar „Cicchetti“ (typische Häppchen) bei fast jedem Wetter auch im Freien genießen kann: Wie in der Osteria Al Cichetteria, Naranzaria oder in der Bar Ancora.

Herrlich: Spritz Veneziano mit Blick auf den Canal Grande.

Herrlich: Spritz Veneziano mit Blick auf den Canal Grande.

Weiter gehts zum Campo Bella Vienna, wo es im Al Merca  die besten Panini gibt – die lange Warteschlange spricht Bände! Sehr stilvoll die Cichetti und Cocktails in der Bar Bussola Cocktail Lab – auch ein beliebter Treffpunkt für Nachtschwärmer. Über den Gemüsemarkt schlendert man zur großen Fisch-Markthalle, wo man alles frisch findet, was das Meer zu bieten hat. Wer die frischen Köstlichkeiten gleich verkosten möchte, schaut hier im WEnice vorbei, einem modernen Streetfoodlokal alla veneziana mit guten Preisen.

Ein Erlebnis: die „Pescheria“ am Rialto-Markt, deren Stände vor fangfrischen Fischen und Meeresgetier aus der Lagune übergehen.

Ein Erlebnis: die „Pescheria“ am Rialto-Markt, deren Stände vor fangfrischen Fischen und Meeresgetier aus der Lagune übergehen.

Kunst und Mode
Über die Rialtobrücke geht’s Richtung Markusplatz. Wer das Gedränge vermeiden möchte, nimmt besser nicht die engen „Mercerie“, sondern geht über den Campo Manin zum Campo Santo Stefano und biegt in die Calle dello Spezier ein. Hier haben wir eine tolle Kunstgallerie entdeckt, die „Bel-Air Fine Art“, die man kostenlos besichtigen kann. Vor allem die Skulpturen von Carole Feuerman und die Ballon-Figuren von Jeff Koons beeindrucken.

Skulptur „Survival of Serena“ mit Haube aus Swarowski-Steinen im Hof der Bel-Air Fine Art-Gallerie.

Skulptur „Survival of Serena“ mit Haube aus Swarowski-Steinen im Hof der Bel-Air Fine Art-Gallerie.

Durch die Calle Larga, einem der „heißesten“ Pflaster der Stadt, wo sich die feinen Boutiquen der Luxuslables aneinanderreihen, gelangen wir zum Markusplatz.

Einfach nur „wow“
Hier kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus, so beeindruckend ist La Piazza mit dem Campanile (Uhrturm), dem Torre dell‘ Orologio (Glockenturm), der Basilica di San Marco (Markuskirche) und dem Palazzo Ducale (Dogenpalast). Am Ende der Piazzetta vor dem Markusbecken stehen zwei hohe Säulen, zwischen denen kein Venezianer jemals durchgehen würde, da hier früher Hochverräter hingerichtet wurden. Geht man weiter Richtung Osten, wird’s nochmal eng, denn alle wollen die sagenumwobene Seufzerbrücke sehen.

Für Napoleon war der Markusplatz der schönste

Für Napoleon war der Markusplatz der schönste "Salon" Europas.

Sich treiben lassen
Flaniert man auf der Riva degli Schiavoni weiter Richtung Osten, kommt man an berühmten Luxusherbergen wie dem Danieli vorbei. Man ist im Sestiere Castello angekommen, langsam wird es ruhiger und ursprünglicher, die Preise niedriger. Nicht nur Einheimische genießen den Spaziergang an der sonnigen, breiten Uferpromenade, die am Arsenale (Werft) vorbei bis zu den Giardini geht, wo die zweijährliche Biennale stattfindet.   

In Venedig gibt’s auch ruhige Platzerln mit einer netten Beislszene, wie die Fondamenta l`Osmarin hinter dem Markusplatz.

In Venedig gibt’s auch ruhige Platzerln mit einer netten Beislszene, wie die Fondamenta l`Osmarin hinter dem Markusplatz.

Einmal Gondelfahren bitte!
Geht man vom Dogenpalast Richtung Westen, kommt man zu den Giardini reali (königliche Gärten), wo Illy dem historischen Kaffeehaus-Pavillon neues Leben einhauchte. Gleich in der Nähe liegt die mondäne Harry’s Bar, in der man wenigstens einmal im Leben den berühmten Bellini schlürfen sollte. Von hier nehmen wir das Traghetto (Gondelfähre) auf die andere Seite des Canals und zur Kirche Santa Maria della Salute.

Gondelfahrt zum günstigen Preis: „Traghetti“ pendeln an mehreren Stellen über den Canal.

Gondelfahrt zum günstigen Preis: „Traghetti“ pendeln an mehreren Stellen über den Canal.

Wir sind nun im beschaulichen Sestiere Dorsoduro mit seinen berühmten Kunstsammlungen wie den Gallerie dell‘ Accademia und der Collezione Peggy Guggenheim angekommen. Über die Uferpromenade, den Zattere, spazieren wir zu einer der letzten Gondelwerften Venedigs am Rio di San Trovaso.

Die alte Gondelwerft.

Die alte Gondelwerft.

Nur ein paar Schritte weiter am kleinen Kanal liegt das älteste Bacaro (Weinschenke) der Stadt, das „Già Schiavi“ und tauchen in das echte Venedig ein. Gemeinsam mit den Einheimischen stellen wir uns in dem Stehbeisl für ein Glaserl Wein und die besten Chicchetti an – und lassen es uns draußen auf der Brücke schmecken. Über die hölzerne Ponte dell` Accademia, von der man einen schönen Blick auf den Canal Grande genießt, geht’s zurück ins Zentrum.

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