Ein Paradies zwischen Alpen und Adria
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Das Vipavatal ist ein fruchtbares Land mit pittoresken Dörfern wie Vipavski Križ, die auf grünen Hügeln thronen.
Seit Jahrhunderten wird im Vipavatal Obst und Gemüse angebaut, das hier fast das ganze Jahr über geerntet werden kann: Schon im Mai reifen Kirschen, im Sommer Pfirsiche, bis in den Dezember hängen Kaki an den Bäumen und der berühmte Radicchio von Solkan übersteht auch den härtesten Winter. Der kann hier ungemütlich werden wenn die Bora bläst, aber das hat auch seine gute Seite, denn sie trocknet den Schinken, Vipavski Pršut, der zu den Spezialitäten der Region zählt. Eine Besonderheit ist auch der Käse von Golden Ring Cheese, einer kleinen Käserei in dem malerischen Dorf Sinji vrh auf 1.000 Metern Seehöhe. Die Käsespezialitäten aus roher Kuhmilch aus den Bergen, reifen tief unter der Erde in Tunneln aus dem Krieg und entwickeln bei konstanter Temperatur und hoher Luftfeuchtigkeit ihren speziellen Geschmack.
Kristijan und David lassen ihren Golden Ring Cheese tief unter der Erde reifen.
Von einfach bis fein
Die traditionelle Küche ist geradlinig und saisonal. Obwohl es nie an Fleisch mangelte, gibt es viele Gemüseeintöpfe, wie Vipavska Jota oder Mineštra. Nudeln, Bleki, werden frisch und hausgemacht serviert, ein Gedicht sind gefüllte Teigrollen, Štruklji, und süße Obststrudel, Štrudelj. So groß wie die kulinarische Vielfalt ist auch das Angebot an urigen Buschenschenken, Osmice, gemütlichen Gasthäusern, Gostilnas, bis hin zu feinen Restaurants. Wer ein echtes Gourmeterlebnis sucht, sollte eines der beiden mit Michelin-Sternen ausgezeichneten Lokale besuchen: das DAM Boutique Hotel & Restaurant in Nova Gorica, wo Küchenchef Uroš Fakuč die Gäste verwöhnt, und die Gostilna Pri Lojzetu von Tomaž Kavčič, einem der Mitbegründer der Slow-Food-Bewegung in Slowenien. Letzteres befindet sich im Schloss Zemono – hier findet jedes Jahr im Mai das Wein- und Kulinarikfestival „Okusi Vipavske“ statt. Aktuell stehen im ganzen Tal die traditionellen Martinsfeiern am Programm: Winzer öffnen ihre Kellertüren und laden zum Verkosten des neuen Weins und zum Schmausen ein, auch die Osmice haben geöffnet.
Alte Weinregion
Zum guten Essen gehört natürlich auch ein guter Tropfen Wein. Da trifft es sich gut, dass die Weintradition im Vipavatal schon seit über zweitausend Jahren gepflegt wird. Die Römer brachten die ersten Reben in die Region, die heute vor allem für ihre Weißweine und die Rebsorte Vipavec bekannt ist. In keiner anderen Region gibt es so viele autochtone Sorten wie hier, darunter Zelen, Pinela oder Pergulin. Bei den Roten herrscht Merlot vor, die Basis für tolle Rotweine, aber auch Rosé- und Orangeweine werden gemacht. Für eine Verkostung können wir das Čebron Family Estate in Preserje empfehlen (cebron.eu/de). Hier kann man aber nicht nur dessen vortrefflichen Weine genießen, sondern im Restaurant Rahela sehr gut speisen. Wer hierbleiben möchte, dem stehen schöne Zimmer zur Verfügung.
Der schöne Winzerhof der Familie Čebron lädt zum Weinverkosten, Speisen und Urlauben ein.
Alljahres-Erlebnis
Natürlich kann man im Vipavatal viel mehr als nur Essen und Trinken. Obwohl ein besonderes Erlebnis wieder damit zu tun hat: Mit dem Weinzug kann man ab Nova Gorica in die Weinregion fahren, an Bord verschiedene Weine verkosten und unterwegs so manchen Winzer besuchen. Radfahrer und Mountainbiker kommen hier ebenso auf ihre Kosten wie Wanderer oder Kletterer, denn die abwechslungsreiche Landschaft – von den Flussauen über die Weinhügel bis zum Hochplateau – ist ein echtes Outdoor-Eldorado, sogar für Adrenalin-Junkies, die sich im Soča Fun-Park oder beim Bungee Jumping den Kick holen können. Wer es ruhiger liebt, geht zum Angeln oder Stand-Up-Paddeln an die Vipava.
Das ganze Jahr über kann man in der Ebene und in den Bergen aktiv sein.
Entdecken
Malerische alte Städtchen wie Vipava, Ajdovščina, Goče und Vipavski Križ oder die Burg Rihemberk zählen zu den schönsten Kulturdenkmälern von Slowenien. In der Adventzeit werden sie zur Kulisse für traumhafte Krippenausstellungen, die viele Besucher anziehen.
Ein Highlight sind die Krippenausstellungen im ganzen Tal, hier Vipavski Kriz
Zum Anziehungspunkt wird 2025 auch Nova Gorica, die gemeinsam mit Gorizia Kulturhauptstadt sein wird.