Die Drau, ein fließendes Erlebnis
© Kärnten Werbung / Michael-Stabentheiner
Ein Paradies für Angler und Paddler ist der Abschnitt bei der Fishery in Tainach.
Die Reise der Drau beginnt im Toblacher Feld in Südtirol, führt durch ganz Kärnten, geht weiter nach Slowenien, Kroatien und Ungarn. Unterwegs sammelt sie zahlreiche Flüsse ein und mündet schließlich als großer Strom in die Donau. 750 Kilometer hat die Drau oder Drava dann zurückgelegt, 270 davon in Österreich.
Flusswandern
Auf ihren ersten Kilometern ist die Drau nur ein Bach, bis sie in Lienz die Isel aufnimmt und nun genug Wasser führt, um mit dem Kanu oder Schlauchboot befahren zu werden. Allerdings handelt es sich dabei um Wildwasser und der Abschnitt ist nur für Fortgeschrittene geeignet. Erst ab Oberdrauburg wird es gemütlicher und hier beginnt das Abenteuer „Draupaddelweg“. Wer möchte, kann die 210 Kilometer bis nach Lavamünd in mehreren Tagesetappen auf eigene Faust mit Kanu, Schlauchboot oder SUP erkunden. Allerdings gilt im Bereich der zehn Kraftwerke entlang der Strecke Fahrverbot und die Boote müssen in diesen Bereichen transportiert werden. Auf Draupaddelweg.com findet man alle nützlichen Informationen, viele Tipps für die Tourenplanung, kann man geführte Touren sowie Leihgeräte buchen.
Radeln am Fluss
Die Drau kann man aber auch mit dem Fahrrad erkunden: Der mehrfach prämierte „Drauradweg“ startet in Toblach, führt durch ganz Kärnten bis ins slowenische Maribor. Auf gut präparierten Wegen geht es vorbei an hohen Bergen, durch grüne Flussauen, verträumte Dörfer und lebendige Städte – meist immer bergab, weshalb der Drauradweg auch für Familien bestens geeignet ist. Am Wegesrand laden die „Drauradweg Wirte“, die sich auf Radfahrer und ihre speziellen Bedürfnisse spezialisiert haben, zur kulinarischen Einkehr ein. Hier können sich nicht nur hungrige Radfahrer mit Kärntner Jause und frisch gebackenem Bauernbrot, Käsnudeln oder fangfrischem Fisch stärken. Im oberen Verlauf werden vorrangig Forellen gefangen, im unteren tummeln sich Bachsaibling, Huchen, Zander, Hecht und Karpfen.
Nach alter Tradition
Ab Oberdrauburg ist die Drau mit dem Floß befahrbar und bis ins 20. Jahrhundert wurden auf der „Kärntner Holzstraße“ Waren drauabwärts transportiert. Um diese alte Tradition lebendig zu halten, wurde der Verein „Oberdrautaler Flößer“ gegründet, die ihre Floße selbst bauen und jedes Jahr bei den Flößertagen (21. bis 23. Juni 2024) bei der Fahrt nach Spittal prüfen, ob diese auch halten. Kurz vor Spittal an der Drau, die Stadt ist für das Renaissanceschloss und die Komödienspiele bekannt, findet man im DrAUENland Spittal ein Naturidyll für Tiere und Pflanzen, die man am Lehrpfad und vom Beobachtungsturm aus entdecken kann.
Stadt an der Drau
Wir sind im Unteren Drautal angelangt, wo die Landschaft sanfter, der Fluss breiter und langsamer wird. Verantwortlich dafür sind die beiden Staukraftwerke in diesem Abschnitt. Insgesamt gibt es zehn Draukraftwerke, die einen großen Teil des Landes mit Strom versorgen. Wer am Drauradweg unterwegs ist, überquert hier einige Brücken oder lässt sich von der Draufähre Lansach-Feffernitz ans andere Ufer bringen. Vor Villach beginnt die Drau weite Schleifen zu ziehen und breite Schilfgürtel säumen die Naturlandschaft, bevor es auf gelenkten Bahnen durch die Draustadt geht. Villach ist eine Stadt mit südlichem Charme, das bunte Leben spielt sich am Flussufer und am Wasenboden ab, einem beliebten Erholungsgebiet.
Durchs grüne Tal
Nach Villach fließt die Gail in die Drau ein und es beginnt das Rosental, das sich bis nach Gallizien erstreckt, vom Sattnitzzug und den Karawanken gesäumt wird. Gemächlich schlängelt sich der Fluss durch das breite Tal, hier ist man über weite Strecken ganz allein mit der Natur. An den Ufern finden sich Naturparadiese mit kleinen Häfen und Badeplätzen, wer möchte kann sich sein Essen an einem der Grillplätze selbst zubereiten oder lässt sich von den Wirten der Region kulinarisch verwöhnen. Bei Glainach hat man die Möglichkeit, eine Fähre zu nehmen: die Valentinsfähre setzt nach Maria Rain über.
Naturidyll
Bis zur Annabrücke zeigt sich die Landschaft von atemberaubender Schönheit und vor Völkermarkt verwandelt sich die Drau in einen riesigen Stausee. Wir sind in Südkärnten angekommen und nach der alten Herzogstadt wird der Fluss wieder schmäler. Auf dem Weg nach Lavamünd passiert man die Jauntalbrücke, mit 96 Metern die höchste Eisenbahnbrücke Europas, von der sich Bungy-Jumper stürzen. Am Wasser geht es weniger aufregend zu: Da kann man bei den Floßfahrten, die von Drauflos(s).com veranstaltet werden, die Seele baumeln lassen und an Bord kulinarischen Köstlichkeiten genießen, bevor die Drau in Unterdrauburg/Dravograd Österreich verlässt und zur Drava wird.