Slow Food – Eine Reise zu den Wurzeln des guten Geschmacks
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Jahresauftakt unter dem Motto "Unterwegs zu den Wurzeln des guten Geschmacks"
Unter dem Motto „Unterwegs zu den Wurzeln des guten Geschmacks“ wurden wegweisende Projekte, Partnerschaften und Erfolge präsentiert, die Kärntens Position als Vorreiter für regionale und nachhaltige Kulinarik stärken sollen. Spannende Einblicke gab es gewissermaßen von den Handwerkern des guten Geschmacks selbst. Für nachhaltigen Genuss braucht es alle in einem Boot, vom Erzeuger über den Gastronom und Einzelhändler bis zum Konsumenten. Somit gab es spannende Einblicke hinter die Kulissen von „essbaren Dörfern“ wie es beispielsweise Obervellach und Millstatt sind. Auch Hannes Müller als frisch ausgezeichneter Michelin Sternekoch priorisierte die Veranstaltung, trotz vollen Hauses am Weissensee.
Essbare Slow Food – Dörfer
Es gibt 12 Slow Food Orte in Kärnten die einen Schritt weiter gehen. Sie entwickeln ihr Ortsbild und die Aktivitäten vor Ort zu einem ganzheitlichen Slow Food – Erlebnis. Dies gilt für die einheimische Bevölkerung ebenso wie für Touristen.
Gemeinschafts- und Schulgärten sowie der Förderung der Eigenversorgung sind ebenso Teil, wie Bildungsprogramme und Workshops.
Slow Food Presidio
Als Slow Food Presidio werden vom Aussterben bedrohte, heimische Lebensmittel gelabelt und unter Artenschutz wieder ausgebaut. Der „Gelbe Spänling“ eine honiggelbe Pflaume aus der Römerzeit wurde als neues Slow Food Presidio in die internationale Slow Food-Stiftung für Biodiversität aufgenommen. Horst Zwischenberger: „Es ist uns ein Herzensanliegen, die aromatische und geschmackvolle Frucht des Lieserhofer, gelben Spänlings gemeinsam mit Slow Food für uns und die Nachwelt zu erhalten.“
Presidio Gelber Presidio mit Horst Zwischenberger und der Baumschule Huber
Guide Michelin Sterne Auszeichnung als Meilenstein
Vier Kärntner Restaurants wurden mit einem Michelin-Stern und fünf mit einem Grünen Stern ausgezeichnet. Von den fünf grünen Sternen der Nachhaltigkeit gehen vier an Slow Food Kärnten Betriebe – ein Meilenstein für die Slow Food Organisation. Für Hannes Müller von der Forelle am Weissensee, selbst mit beiden Sternen dekoriert, wiegt der grüne Stern weit mehr. „Dieser sagt vielmehr über die Philosophie und Haltung eines Hauses aus“, führte der Michelin Sternekoch aus.
Nachhaltig sein bedeutet auch Nein sagen zu können
Mit diesen Worten bedankte sich der „Fischflüsterer“ Andreas Jobst aus Greifenburg vor allem bei seinen treuen Kunden für ihre Weitsicht. Denn die Fischzucht in zweiter Generation kaufe seit dem Beginn im Jahr 1977 keinen Fisch aus der Fremde zu. So vermeidet man am effektivsten Krankheiten in der Fischzucht. Im Umkehrschluss bedeute das, dass es Tage gibt an denen, er die Wünsche seiner Kunden nicht bedienen kann.
Andreas Jobst rechts im Bild mit dem Prädikat der Slow Food Schnecke
Schulterschluss mit der Kärntner Wirtshauskultur
Zum 30 – jährigen Bestehen der Kärntner Wirtshauskultur gibt es eine Kooperation mit Slow Food Kärnten.
Ein Wirtshausführer mit einer Auflage von 40.000 Stück erscheint und wird auch die berühmte Schnecke bei den Betrieben führen welche Slow Food ausgezeichnet sind. Gemeinsam wolle man sich gegenseitig stärken, im Sinne der Regionalität und Vielfalt in der Alpe – Adria – Kulinarik.
Gerfried Hopf als Obmann der Kärntner Wirthaus Kultur mit Gottfried Bachler und Hannes Müller
Slow Wine: Ein neuer Weg für den Kärntner Weinbau
Georg Lexer, Präsident des Weinbauverbandes Kärnten, unterstrich die Bedeutung von Slow Wine für die Region: „Wir arbeiten schon länger daran, die Philosophie von Slow Food mit den Werten des Kärntner Weinbaus zu verbinden. Diese Lebenseinstellung spiegelt sich in jedem unserer Produkte wider und zeigt, wie nachhaltig und authentisch unsere Weine sind. Für den Weinbau in Kärnten ist dies ein fantastischer Weg, unsere regionale Identität zu stärken und ein einzigartiges Produkt zu schaffen.“
Bildungshaus Krastowitz als neuer Partner von Slow Food Kärnten
Elisabeth Kraxner und Arnold Wigoschnig zeigen mit ihrem Lehrbetrieb eindrucksvoll das nachhaltige Wertschöpfung und Großküche sich nicht ausschließen. Es sei „alles eine Frage des Willens und Wissen, um die Regionaltät auch in dieser Größe umzusetzen“ führte Wigoschnig aus. Als Küchenchef bedeutet das für ihn bei über 1300 Essen pro Tag auch mit 20 Lieferanten im engen Austausch zu sein. Das Angebot wechselt somit wöchentlich und manchmal auch tagweise.
Elisabeth Kraxner und Arnold Wigoschnig vom Bildungshaus Krastowitz
Zukunftsvisionen und Veranstaltungen
Neben den Projekten im Jahr 2025 wurden kommende Highlights wie die 4. Saatgutbörse und die Alpe Adria Kulinarik – Wochen angekündigt. Roland Sint, Geschäftsführer der Slow Food Travel – Region Alpe Adria Kärnten, hob die Bedeutung der Bewegung für Einheimische und Touristen gleichermaßen hervor. Am 16. Oktober lädt man zum Tag der Kärntner Lebensmittel, eine Aktion der sich alle Gastronomen und Konsumenten bewusst anschließen dürfen, einen Tag nur Kärnten zu konsumieren.
bevorstehende Veranstaltungen:
Fischgenuss in der Fischeria – 24. Januar 2025
4. Saatgutbörse in Seeboden – 8. März 2025
Alpe Adria Kulinarik Tage
Frühlingsfest in Hirt – 26. April 2025
Weingartenführung am 9. Mai 2025
Slow Food Wandertag – 7. September 2025
Tag der Kärtner Lebensmittel – 16. Oktober 2025
https://www.slowfood-kaernten.at/veranstaltungen/events