Auf der Jagd nach Trüffeln
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Trüffelsucherin Sara mit ihrer Spürnase Lisa.
„Šu, šu, daj!“ Immer wieder motiviert Trüffelsucherin Sara ihre Hündin Lisa mit diesen Befehlen, damit sie nach den begehrten schwarzen und weißen Knollen sucht. Dafür muss die achtjährige Labradorhündin gar nicht groß motiviert werden, denn sie ist ganz „wild“ auf Trüffel und es macht ihr Spaß, gemeinsam mit ihrem Frauchen auf Trüffeljagd in den Laubwäldern im Hinterland von Koper zu gehen. Heute dürfen wir sie dabei begleiten, denn Sara bietet dieses einzigartige Erlebnis für alle Interessierten an. Mit der Schnauze am Boden schnüffelt sich Lisa durch den Wald, wir hinterher … plötzlich beginnt sie aufgeregt zu wedeln und zu graben. Jetzt muss Frauchen schnell sein. Počakaj, počakaj, warte! Sie schiebt den Hund beiseite und gräbt mit dem speziellen Trüffelspaten die erste schwarze Knolle aus dem Boden. „Pridna“, gut gemacht und dafür gibt’s ein Leckerli.
Im Welpenalter geht’s los
Jadghunde mit ihrer feinen Nase eignen sich besonders gut für die Trüffelsuche, wobei Sara von Mischlingen begeistert ist, weil diese die guten Charaktere mehrerer Hunde vereinen. Mit dem Training wird im Alter von zwei Monaten begonnen: Zuerst werden kleine Trüffelstücke unters Futter gemischt, dann werden die Stücke ins Gras geworfen und die Kleinen müssen danach suchen. Als nächstes versteckt man sie in der Erde und die jungen Hunde müssen danach graben. Mit vier, fünf Monaten dürfen sie dann mit den Großen mit auf die Jagd und mit vier Jahren sind sie ausgebildet. Auch Sara hat als kleines Mädchen mit der Trüffelsuche begonnen, „weil ich immer bei meinem Papa sein wollte. Es war sehr anstrengend, denn er hat eine Wahnsinnskondition und ich musste ihm den ganzen Tag hinterherlaufen, oft 16 Stunden, und danach war ich todmüde. Aber ich habe so viel von ihm gelernt und weiß jetzt, wo die besten Plätze sind.“
Die Hündin hat Trüffel gefunden und beginnt wie wild zu graben.
Suche nur mit Lizenz
Papa, das ist Zdenko Kocjančič, seit Jahrzehnten erfolgreicher Trüffelsucher, bekannt unter der Marke „Zdenko Tartufi“. Er und seine Tochter sind zwei von 25 professionellen Trüffelsuchern in Slowenien, wo die Trüffelsuche erst seit 2011 erlaubt ist. Vorher war das „nicht geregelt“, wie Sara augenzwinkernd erzählt. Mit der Lizenz darf man bis zu zwei Kilo pro Tag „ernten“. Ganz schön viele Trüffelsucher für so ein kleines Land, weshalb natürlich „Geheimhaltung“ das Wichtigste ist: „Daher gehen wir nur in der Nacht auf die Suche nach den wertvollen weißen Trüffeln“, erzählt Sara und gibt uns gleich eine kleine Trüffelkunde: Weiße Trüffel sind bis zu zehnmal geschmacksintensiver und daher teurer, ein Kilo kostet ab 1.500 Euro. Man findet sie von Oktober/November bis in den Jänner hinein. Schwarze Trüffel, „Sommertrüffel“ genannt, sind von April bis September/Oktober zu finden und kosten um die 500 Euro.
Ab Hof und online
Verkauft werden die frischen Knollen an Restaurants in der Gegend, aber auch bis nach Italien, Österreich und Deutschland. In ihrem Hof in der kleinen Ortschaft Kozloviči und über den Webshop kann man außerdem allerlei Trüffelspezialitäten erwerben. Nach der Trüffeljagd gehen wir mit Sara in das nahe Restaurant „Na Burji“ in Nova vas nad Dragonjo, wo uns Wirtin Oriella zeigt, wie man Fuži-Nudeln mit Trüffeln zubereitet. Natürlich mit den ganz frischen, die Hündin Lisa für uns gefunden hat.
Rezept Fuži-Nudeln mit Trüffeln
Zutatenliste: |
Die Zubereitung: |
für zwei Personen:
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Nudeln nach Anleitung kochen. In der Zwischenzeit Butter in einer Pfanne erwärmen, in eine Schüssel gießen und Trüffel fein hineinreiben. Eigelb, Parmesan und etwas Nudelwasser unterrühren. Nudeln abgießen (etwas Kochwasser auffangen), in die Schüssel zur Trüffelcreme geben und alles vermischen, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Falls zu trocken etwas Nudelwasser unterrühren. Nudeln auf zwei Teller aufteilen und noch etwas Trüffel darüberreiben. |