Das malerische Dorf in den Bergen
© Archivio Sauris.org
Herrlicher Blick auf das verschneite Sauris di Sotto mit seinen typischen Häusern aus Holz und Stein.
Hat man die letzten Kilometer von Ampezzo auf der kurvenreichen Panoramastraße geschafft, eröffnet sich einem eine andere Welt: Hoch in den Karnischen Alpen, an der Grenze zum Gailtal, liegt das malerische Bergdorf Sauris-Zahre, eingebettet in eine traumhafte Natur mit weiten Almen, grünen Wäldern und hohen Bergen. Die rund 400 Einwohner leben zwischen 1.000 und 1.400 Metern Seehöhe verstreut in den Ortsteilen Sauris di Sopra, Sauris di Sotto sowie den Orten Veit und La Maina.
Der idyllische Lago di Sauris ist ein künstlich angelegter See, seine hohe Staumauer liegt gleich neben der Straße und ist begehbar.
De Zahrar Sproche
In der Abgeschiedenheit der Bergwelt konnten die Nachkommen deutschsprachiger Siedler über Jahrhunderte ihre eigene Identität und alten Traditionen bewahren. Dazu zählt ihre ganz besondere Sprache, denn seit Jahrhunderten wird hier „Zahrisch“, eine Mischung aus alten Tiroler und Kärntner Dialekten, gesprochen.
Der Prosciutto di Sauris IGP wird in der Schinkenmanufaktur Wolf nach altem Familienrezept hergestellt.
Authentische Gaumenfreuden
Natürlich spricht man in der höchstgelegenen Gemeinde von Friaul-Julisch Venetien Italienisch und auch beim Essen kann man sich auf bekannte Gerichte aus der italienischen Küche wie Gnocchi oder Pasta freuen. Allerdings werden diese nach „zahrischer“ Art zubereitet, wie im hervorragenden Ristorante Alla Pace, das seit 1804 von Familie Schneider geführt wird. Feinschmecker schätzen den Prosciutto di Sauris IGP, ein würziger Rohschinken, der sein unverkennbares Aroma durch Räuchern über Buchenholz erhält und es zwölf Monate lang durch das Trocknen in reiner Bergluft entfalten kann. Mitte Juli wird jedes Jahr das beliebte Schinkenfest „Sauris in Festa“ rund um die Schinkenmanufaktur Wolf veranstaltet. Dazu schmeckt das handgemachte Zahre-Bier, das man im Bier-Khelder, dem Bierkeller der Brauerei, verkosten kann. Berg- und Ziegenkäse, die Räucherforelle Zea, die Bohne Zahrar-Poan sowie Selbstgemachtes aus Bergkräutern und Beeren sind weitere Spezialitäten dieser Gegend.
Gelebte Tradition
Ein anderes traditionelles Handwerk, die Weberei, hat sich hier ebenfalls erhalten. Im „Beibarhaus“, wird noch immer am Handwebstuhl gearbeitet und wer möchte, kann einen Webkurs besuchen. Die aus Naturfasern hergestellten Tischdecken, Schals oder Teppiche sind echte Unikate und beliebte Mitbringsel. Einzigartig sind auch die handgeschnitzten Holzmasken, die typisch für den Fasching, den traditionellen „Zahrar Voschankh“, sind.
Die Faschingsmasken aus Holz sind typisch für den „Zahrar Voschankh“.
Prädikat wertvoll
Sauris wurde 2023 von den Vereinten Nationen als eines der 32 weltweit besten nachhaltigen ländlichen Tourismusziele mit dem Prädikat „Best Tourism Village by UNWTO“ ausgezeichnet. Wer einen entspannten Urlaub in unberührter Natur fernab vom Trubel verbringen aber trotzdem einiges erleben möchte und für den das kulinarische Erlebnis eine große Rolle spielt, der ist hier bestens aufgehoben.