Das sind die Kaffeetrends 2022
© Julius Meinl Österreich
„Kaffee verbindet auf ganz wundervolle Weise Tradition und Innovation. Dies hat sich im vergangenen Jahr einmal mehr gezeigt und ist auch richtungsweisend für die aktuellen Trends. Die Pandemie hat dazu geführt, dass Kaffeetrinken als wichtiges und vertrautes Ritual im Alltag eine noch höhere Bedeutung zukommt. Die Konsument:innen haben die Zeit genützt, sich mit dem Produkt Kaffee intensiver auseinander zu setzen. Das Wissen um das Trendgetränk wächst – von der Herkunft über die Röstung bis hin zur Zubereitung. Gleichzeitig gewinnt das Thema nachhaltiger Kaffeegenuss laufend an Bedeutung. Multiplikator des neuen Kaffeebewusstseins sind die Sozialen Medien. Sie spielen eine wichtige Rolle. Sie regen zur Auseinandersetzung mit dem Produkt und zu kreativen und interessanten Kaffeekreationen an“, so Marcel Löffler, Präsident des Österreichischen Kaffeeverbandes zu den neuen Konsumgewohnheiten der österreichischen Kaffeetrinker:innen.
Trend #1: Mehr als nur kalter Kaffee – gerne auch trinkfertig
Bereits seit einigen Jahren spielen kalte bzw. gekühlte Kaffeekreationen eine immer größere Rolle, allen voran der „Cold Brew“, der bereits eine beachtliche Popularität unter den österreichischen Kaffeetrinker:innen genießt. Das breite Geschmacksprofil mit den vielen Aromen und Nuancen hat hierzulande bereits viele Anhänger:innen. Eisgekühlte Kaffeegetränke bedienen zudem den Konsumentenwunsch nach Erfrischung. Dies spiegelt sich auch in Kreationen wie etwa der Coffee-Tonic (fruchtiger Kaffee mit Eiswürfel und Tonic Water aufgegossen) wider. Im stark wachsenden Sortiment der Cold-Coffee-Ready-To-Drink-Produkte vereinen sich zudem die Trends von Convenience, Kaffeeerfrischung und auch Wohlbefinden.
Trend #2: Nachhaltigkeit- und Gesundheitsaspekte gewinnen an Bedeutung
Die kürzlich vom Österreichischen Kaffeeverband veröffentlichten Studie unterstreicht, dass sich der allgemeine gesellschaftliche Trend zu verantwortungsbewusstem und nachhaltigem Konsum auch in der Kaffeebranche zeigt. Der österreichische Konsument wünscht sich Transparenz, Fairness und Ressourcenschonung entlang der Wertschöpfungskette in der Kaffeewirtschaft. Dies zeigt sich auch in der steigenden Nachfrage nach zertifiziertem Kaffee.
Nun verbindet sich dieser Trend in Richtung mehr Nachhaltigkeit mit einem weiteren – Gesundheit! Die Covid-19-Pandemie hat das Verbraucherverhalten natürlich beeinflusst und bringt die Menschen dazu, ihr körperliches und geistiges Wohlbefinden verbessern zu wollen. So treiben Umweltfaktoren als auch Wohlfühlgedanken die Nachfrage nach Milchalternativen auf Pflanzenbasis an. Musste man sich vor ein paar Jahren noch glücklich schätzen, wenn man zwischen Voll- und Halbfett bzw. laktosefreier Milch wählen konnte, sind jetzt neben Sojamilch vor allem Hafer-, Mandel-, Kokosmilch u.ä. vor allem in Coffeeshops auf den Menükarten zu finden.
Trend #3: Single Origin Kaffee als Synonym für Qualität und Individualität
Das steigende Interesse und die wachsende Expertise der Konsumenten führt zu einem Ansteigen der Qualitätsstandards/Qualitätsniveaus in der gesamten Genusskategorie „Kaffee“. Ob im Kaffeehaus, im Coffee Shop oder eben auch pandemiebedingt in den eigenen vier Wänden – die Menschen wollen ihren Kaffee als Premiumerlebnis genießen. So zählt Spezialitätenkaffee zu den größten Trends im gesamten Lebensmittel- und Getränkesektor. Dies beginnt mit der Herkunft über den Anbau bis hin zu frisch gerösteten Bohnen und zu den unterschiedlichen Brühverfahren. Ein typisches Beispiel dafür ist der sogenannte Single Origin oder Single Source Kaffee, der aus einer einzigen Ernte, einem einzigen Land oder einer einzigen Region geerntet wird und die die einzigartigen Geschmacksnoten seiner Herkunft trägt. Der Single-Source-Kaffee ist zwar noch kein Massenphänomen, aber er zeigt doch deutlich, wohin die Reise geht: Der moderne Kaffeetrinker von heute will über all das Bescheid wissen und seinen Kaffee auf seine individuellen Bedürfnisse maßschneidern.
Dies spiegelt sich auch bei der Nachfrage nach Kaffeemaschinen wider – neben Vollautomaten ziehen auch immer öfters Siebträgermaschinen in die österreichischen Haushalte ein.
Trend #4: Kaffee muss nicht nur schmecken, er muss auch gut ausschauen
Es ist wie in allen Branchen und ganz besonders im Lebensmittel- und Getränkebereich – die sozialen Medien beeinflussen unser Verhalten, unseren Konsum, auch beim Kaffee. 2020 gab es den Mega-Hype rund um den sogenannten Dalgona-Kaffee (ein koreanischer Schlagsahnekaffee), den viele Millionen User rund um den Globus geteilt und ausprobiert haben. Man könnte sagen, dass Dalonga-Kaffee als DAS Pandemie-Getränk in die Geschichte eingehen wird. Dabei wird Instant Kaffee mit Zucker und Wasser zu einem steifen süßen Schaum verquirrelt, der auf einem Glas Milch serviert wird – er ist sehr „fotogen“, weil es wie ein umgedrehter Cappuccino aussieht.
Die sozialen Medien sind auch für Coffee-Liebhaber eine Quelle von Inspiration und Unterhaltung, sie sind Rezeptesammlung und vieles mehr.
Dies zeigt sich auch am aktuellen Trend, dem „Proffee“: der Proteinkaffee wird durch das Einmischen von Proteinpulver in Kaffee hergestellt. Proffee verwandelt die morgendliche Tasse Kaffee in eine Mahlzeit. Proteinkaffee hat über 18,8 Millionen Aufrufe und 3,3 Millionen Google-Suchergebnisse. Aber ist bis dato wohl kaum in Österreichischen Kaffeehäusern und Coffeebars zu finden.