Das verträumte Fischerdorf an der Grenze
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Der hübsche Fischerort Muggia liegt in der Nähe von Triest kurz vor der slowenischen Grenze.
Im östlichsten Zipfel von Friaul liegt der pittoreske Fischerort, der als einziges Gebiet in Italien zur Halbinsel Istrien gehört. Mit knapp 13.000 Einwohner ist Muggia ein herrlich verschlafenes Nest, wo es nur an den Wochenenden und in den Sommermonaten lebendiger zugeht.
Bunte Häuser reihen sich am malerischen Hafen Mandracchio aneinander.
Besonderer Hafen
Wer mit dem Auto ankommt, stellt es am besten am Parcheggio Caliterna ab (vier Euro am Tag), von hier ist man in wenigen Schritten am Mandracchio, dem geschützten Hafen, wo nur kleine Fischerboote anlegen dürfen. Ihren „Fang des Tages“ kann man in einem der netten Lokale, wie der Trattoria Al Castello, mit hervorragender bodenständiger Küche, genießen. Wer das Besondere liebt, der lässt sich im Restaurant Sal de Mar direkt am Wasser mit allerlei Köstlichkeiten aus dem Meer verwöhnen. Aber gegessen wird später, jetzt wird einmal der Ort entdeckt.
Das Essen und die Aussicht im Sal de Mar sind wunderbar.
Venezianischer Einfluss
Durch enge Gassen gelangt man zur zentralen Piazza Marconi, wo man an einem der Kaffeehaustische Platz nimmt und bei einem Cappuccino – oder Aperol – erst einmal „ankommt“ und die besondere Atmosphäre genießt. Muggia liegt zwar nahe Triest, wurde aber nicht von den Habsburgern, sondern den Venezianern geprägt, unter dessen Schutz es jahrhundertelang stand. Das sieht man an den bunten Häusern, am Markuslöwen, am Rathaus Palazzo Comunale oder an der imposanten Fassade des Doms SS. Giovanni e Paolo im venezianisch-gotischen Stil.
Vom Schloss genießt man einen sensationellen Blick auf den Yachthafen von Muggia und den Hafen von Triest.
Traumhafte Ausblicke
Sehenswert ist auch das Schloss Castello di Muggia, wofür wir zum Mandracchio zurückspazieren. Nicht ohne in der Gelateria Jimmy stehenzubleiben, denn hier gibt’s das beste Eis der Stadt. Über einen Fußweg geht’s gleich danach zum Castello hinauf. Das Schloss aus dem 14. Jahrhundert ist heute in Besitz des Bildhauers Villi Bossi, der es aufwendig renovierte. Allerdings kann man es nur gegen Voranmeldung (info@castellodimuggia.com) besichtigen. Wer möchte, kann von hier über die Salita Muggia Vecchia zum „alten Muggia“ auf dem Hügel über der Stadt weitergehen. Eine Wallfahrtskirche aus dem 13. Jahrhundert ist das einzige Bauwerk, das von der mittelalterlichen Siedlung übriggeblieben ist, deren Überreste man im archäologischen Park bestaunen kann. Bemerkenswert ist von hier oben jedenfalls der Blick auf Triest, seinen Hafen und über den ganzen Golf bis nach Miramare und Duino.
Das verfallene Castello wurde von einem Künstlerpaar mit viel Liebe renoviert.