Die zauberhafte Stadt in der Lagune
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Trepponti, die drei Brücken, sind das Wahrzeichen des malerischen Städtchens im Po-Delta.
„Wollt ihr wissen, was ihr euch in Comacchio anschauen sollt?“, fragt uns ein älterer Signore, der seine abendliche Runde am Kanal dreht. Ja, gerne! Wir sind gerade angekommen und dabei, uns einen ersten Eindruck von dem bezaubernden Ort an der Adria zu machen. Bunte Häuserfassaden spiegeln sind in den schmalen Kanälen, auf den Brücken treffen sich alte und junge Bewohner, die ihr malerisches Städtchen in der Vorsaison nur mit ein paar Urlaubern teilen müssen – daher hat uns der nette Herr vermutlich gleich als solche erkannt.
Drei Brücken und ein Stern
Er erklärt uns, dass wir die berühmten drei Brücken Trepponti sehen müssen, dann über den Canale zum Torre dell‘ Orologio, dem Uhrturm, gehen und in der Loggia einen Aperitivo nehmen sollen. Morgen müssen wir dann unbedingt in die Manifattura dei Marinati, die alte Fischkonservenfabrik, die jetzt nur mehr ein Museum ist. Aber früher, ja da wurden die Aale aus den Valli, den Lagunen, zu hunderttausenden hier gebraten und in Essig konserviert. Ob wir Sophia Loren kennen? Natürlich! Seine Augen beginnen zu leuchten, als er erzählt, dass die berühmte Schauspielerin hier als Zwanzigjährige einen ihrer ersten Filme drehte. In „La donna del fiume“ („Die Frau am Fluss“), spielte sie eine schöne Arbeiterin, die in der Konservenfabrik schuftete … Jetzt verstehen wir, warum überall in der Stadt Bilder der „Stella di Comacchio“, dem Star von Comacchio, hängen und ihr Konterfei auch vom Plakat des traditionellen Aalkirchtages lacht. Der schlangenförmige Fisch ist DIE Spezialität und man bekommt ihn mariniert, gegrillt, gebraten, in der Suppe … Am besten schmeckt er bei „Vasco e Giulia“ oder im „Al Cantino“, dem ältesten Lokal der Stadt. Arrivederci e grazie mille! Wir verabschieden uns – und haben seine Tipps natürlich gerne befolgt.
Einzigartige Erlebnisse
Wir waren aber auch im Museo Delta Antico, in dem die jahrtausendealte Geschichte der Stadt, die im Altertum Spina hieß, erzählt wird sowie im Museo Remo Brindisi in der prächtigen Villa des bekannten italienischen Malers am Lido di Spina. Unser Tipp: Am besten kauft man im Tourismusbüro (Visitcomacchio.it) den Museums Pass um 22 Euro (Kinder 13 Euro) in dem diese beiden Museen und die Manifattura dei Marinati sowie eine Bootsfahrt inkludiert sind. Eine geführte Bootstour durch die zauberhafte Lagunenlandschaft der Valli di Comacchio ist wirklich ein Erlebnis. In dem Naturparadies leben mittlerweile fast 20.000 Flamingos, man kann die alten Fischerhütten besuchen und erfährt von der unglaublichen Reise der Aale, die von der Karibik über den Atlantik hierher schwimmen. Aber das ist eine andere Geschichte …