Ernährung (kinder)leicht
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Anton Ottacher ist gebürtig aus Millstatt und lebt in Wien, wo er Ernährungswissenschaften studiert hat.
Wie bringt man Kindern eine gesunde Ernährung bei?
Indem man dies als erziehungsberechtigte Person vorlebt, mit Kindern gemeinsam Speisen zubereitet und das Essen kindgerecht anrichtet. Zum Beispiel Obst in Sternform anbieten oder mit Gemüse ein Tier legen. Oft hilft es schon, das Gemüse/Obst einfach nur mundgerecht aufzuschneiden – auch gerne mit dem Kind gemeinsam.
„Mein Kind ist sehr wählerisch“- was hilft?
Auf keinen Fall das Kind zum Essen zwingen. Am besten ist es, Kindern in regelmäßigen Abständen Lebensmittel immer wieder in verschiedensten Zubereitungsformen anzubieten. Es ist auch in Ordnung, wenn ein Kind ein Lebensmittel nicht bevorzugt, das ist ja bei uns Erwachsenen oft nicht anders.
Sind Eltern beim Essen Vorbilder?
Ja, Kinder ahmen gerne nach und schauen sich auch Ernährungsgewohnheiten ab. Auch Geschwister und Peers können Vorbilder sein. Wenn ein Kind z.B. abnehmen soll oder will, dann sollte man immer auch die Familie mit ins Boot holen und unterstützen, denn alleine schafft ein Kind so eine Ernährungsumstellung schwer.
Anton Ottacher ist gebürtig aus Millstatt und lebt in Wien, wo er Ernährungswissenschaften studiert hat.
Braucht es viel Abwechslung oder Routine beim Essen?
Für eine ausgewogene Ernährung ist es gut, dass man vielfältig isst. Als Routinen empfehle ich, zu frühstücken und so oft es geht gemeinsam mit der Familie zu essen und dabei bewusst zu essen und sich Zeit zu nehmen. Nicht empfehlenswert ist neben dem Fernseher oder auf der Couch zu essen.
Kinder lieben den Geschmack „süß“. Muss es immer Zucker sein? Oder kann man den Kindern das abgewöhnen?
Es ist ganz normal, dass ein Kind gerne süß isst. Es gibt viele Rezepte zu zuckerreduzierten und schmackhaften Mehlspeisen. Diese sollen natürlich in Maßen verzehrt werden. Großes Thema hier sind auch Soft Drinks, die meist sehr viel zugesetzten Zucker enthalten und oft zu viel konsumiert werden. Stattdessen empfehle ich ungesüßte Tees oder einen Verdünnsaft. Auch selbstgemachte Limonaden, in die man Früchte hineinschneidet und mit Wasser aufgießt, sind schnell zubereitet und machen Kindern in der Herstellung Spaß. Da viele Kinder zu wenig Wasser trinken, hilft man damit auch, die nötige und wichtige Wasserzufuhr zu erreichen. Unsere Geschmacksknospen stellen sich auch nicht sofort um. Bleiben Sie konsequent und Sie werden feststellen, dass der fehlende/reduzierte Zucker in beispielsweise Tees oder Limonaden bald gar nicht mehr auffällt.
Kinder sollten 3-5 Portionen Gemüse/Obst täglich essen: Wie gelingt das?
Selbst kochen und Obst und Gemüse dem Kind zur Jause mitgeben. In Joghurt selbst Früchte hineinschneiden, anstatt gekauftes Fruchtjoghurt zu konsumieren, welches meist viel zugesetzten Zucker enthält. Gemüse, beispielsweise in Form von geraspelten Karotten, eignet sich gut für selbstgemachte Saucen/Aufstriche oder auch als Brot-Topping. Meiner Erfahrung nach essen Kinder auch lieber, wenn sie ihre Speise selbst zubereitet beziehungsweise bei der Zubereitung geholfen haben. Zudem sind sie dann auch oft stolz auf ihr Ergebnis und essen es mit viel Freude.
Text: Larissa Bugelnig/RegionalMedien