Für Herz & Auge: Kärnten neu entdecken
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Wer den Kitzelberg erklimmt, wird mit einem der schönsten Ausblicke über das Jauntal mit dem tiefblauen Klopeiner See und dem etwas kleineren Turnersee, die zu den beliebtesten und wärmsten Badeseen Österreichs gehören belohnt
Kärnten zieht mit seinen türkisblauen Seen, den sanften Almen, malerischen Hütten und dem mediterranen Flair Reisefreudige aus der ganzen Welt magisch an. Und wie oft haben Sie den Spruch „Leben, wo andere Urlaub machen“ gehört. Bestimmt schon zigmal. Doch auch wenn wir von der Schönheit unseres Heimatlandes überzeugt sind, so richtig wollen wir diesen Spruch nicht wahrhaben. Und genau deshalb sollten Sie sich jetzt in eine andere Rolle versetzen und Kärnten aus einer anderen Perspektive erleben. Mit dem kleinen Reiseführer „50 Dinge, die ein Kärntner getan haben muss“ in der Tasche entfliehen Sie an Orte, die Sie bisher noch gar nicht am Ausflugsradar hatten.
Arriach: Der größte (begehbare) Wanderschuh Österreichs
Herz Kärntens
Quizfrage: Kennen Sie das Herz Kärntens? Arriach gilt als der geographische Mittelpunkt des südlichsten Bundeslandes. Direkt am Arriacher Hofwanderweg befindet sich eine weitere Kuriosität: eine siebenwipfelige Fichte! Sie ist mehr als 30 Meter hoch, hat einen Umfang von acht Metern und ist rund 500 Jahre alt. Und – man glaubt es kaum, in Arriach gibt es auch Kühe als lebende Speisekarten. Auf der „Neugarten Almseehütte“ werben die Kühe für Buttermilch, Apfelstrudel, Most und Brettljause. Apropos Wandern: Durch Arriach führt auch der Alpe Adria Trail, ein Weitwanderweg, der vom Großglockner bis an die Obere Adria entführt. Zum Auspowern lädt der Wurzelpark Arriach-Gerlitzen. Wenn Sie mal in wirklich große Fußstapfen treten möchten, sollte Ihr Ziel der größte Wanderschuh der Welt (mit der Größe 1025) in der Talstation Klösterle sein. Die begehbare Attraktion ist nicht nur Ausgangspunkt fünf unterschiedlicher Wanderwege, sondern auch ein Museum aus Lärchenholz, das an seinen Innenwänden wichtige Informationen über das Wandergebiet preisgibt.
Ab in die Everglades
Sie sind auf der Suche nach noch mehr Natur? Kein Problem – ab in die Everglades von Kärnten, dem Schilfkanal am Faaker See. Das Naturparadies zwischen dem Faaker Dorfteich und dem Faaker See lässt sich mit Kanu oder Kajak erkunden. Der Abfluss des Idylls mit Karibik-Flair führt auf verschlungenen Wegen durch den Schilfgürtel. Fische, Wasserpflanzen und Vögel sind hier zum Greifen nahe – es gibt keinen schöneren Fluchtweg aus dem Alltag. Auf der Faaker Seeinsel befindet sich das einzige Inselhotel Österreichs, das zu einem genüsslichen Zwischenstopp einlädt.
Innenstadt-Idylle
Etwas trockener, doch nicht weniger idyllisch geht es auch in Villachs Innenstadt zu: Sie sind nur einige Meter vom Hauptplatz entfernt und doch abgeschlossene Orte mit einer ganz besonderen Ausstrahlung und Charme – Villachs Innenhöfe. Sie vermitteln südliche Leichtigkeit, wie beispielsweise der aus der Renaissancezeit stammende Paracelsushof. Direkt am Hauptplatz befindet sich auch das Goldene Lamm, ein Restaurant und Hotel mit beeindruckender Geschichte. Direkt an der Drau und somit auch an der früher mautpflichtigen Brücke gelegen, hat es als ehemaliges „Mauthaus“ – sozusagen als spätmittelalterliches „Finanzamt“ – eine spannende Geschichte. Die Säule in der Mitte des Traditionsgasthofes und das mächtige Gewölbe könnten uns wohl einige Geheimnisse aus historischen Tagen erzählen.
Moor-Wanderung
In etwa eineinhalb Stunden können Sie mit der gesamten Familie das Finkensteiner Moor im idyllischen Naturschutzgebiet westlich des Faaker Sees erwandern. Zehn Schautafeln erzählen spannende Geschichten über den bedeutenden Lebensraum und Brutplatz verschiedener Vogelarten, der NaturParkAktiv lädt mit seinen zahlreichen Workout-Stationen zum Auspowern ein.
Eiszeit auf 1.600 Metern
Anstatt sich Abkühlung in einem der vielen Kärntner Seen zu holen, könnten Sie heuer doch auf 1.600 Metern zum Beispiel Zirbeneis probieren. Das Nockberge-Eis – ganze 160 Sorten gibt es mittlerweile – stellt Familie Huber auf ihrem Bergbauernhof in Ebene Reichenau her. Seit ein paar Tagen gibt es eine weitere Attraktion auf dem Bauernhof: Damit die Kühe auch weiterhin nur die beste Milch für das Eis geben, hat die Familie nun den Stall in eine Galerie verwandelt – 53 Gemälde der berühmtesten Maler aller Zeiten schmücken den Milchviehstall. Aber nicht nur die Kühe dürfen sich am Anblick zeitloser Kunst erfreuen, auch Besucher sind herzlich eingeladen, das „Stalloseum“ zu besichtigen.
In Klagenfurt tummeln sich jede Menge furchterregender Tiere
Urban Jungle
Wilde Tiere in der Landeshauptstadt? Jede Menge sogar! Am Lindwurm, dem Wahrzeichen der Stadt, führt sowieso kein Weg vorbei. Aber auf der „Jagd“ begegnen Sie auch furchterregenden Löwen, einigen Bären, aber auch friedlicheren Geschöpfen wie Federvieh, Schaf und Ross treiben sich in der Innenstadt herum. Die Rede ist natürlich von Motiven, die in historischen Skulpturen und Bauwerken in Klagenfurt verewigt sind. Während des 1,5 stündigen Streifzuges unter dem Motto „So haben Sie Klagenfurt noch nie gesehen“ durch die Vergangenheit erfahren Sie, was sich in den Straßen und Gassen vor Jahrhunderten abspielte. Sie hören von Zünften und ihren geheimen Zeichen und von Frauenhäusern, die eine ganz andere Funktion als die heutigen hatten.
Gute Aussicht
Wer den Kitzelberg erklimmt, wird mit einem der schönsten Ausblicke der Region belohnt. Und das (fast) ganz ohne Anstrengung. Denn der 686 m hohe Berg lässt sich entlang einer breiten Forststraße, die sich idyllisch durch den Wald schlängelt, auch von ungeübten Wanderern leicht bewältigen. Oben angekommen, genießt man von der neuen Aussichtsplattform einen traumhaften Blick über das Jauntal mit dem tiefblauen Klopeiner See und dem etwas kleineren Turnersee, die zu den beliebtesten und wärmsten Badeseen Österreichs gehören.