Genussvolle Reise durch Istrien
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Das Hinterland von Istrien mit seinen grünen Hügeln, Weingärten und Olivenbaumhainen erinnert an die Toskana.
Drei Länder teilen sich Istrien, die fast dreieckige Halbinsel zwischen dem Golf von Triest und der Kvarner-Bucht: Italien, Slowenien und Kroatien. Wir möchten diesmal das hügelige Hinterland zwischen Buje und Buzet vorstellen. Eine Landschaft wie gemalt, mit charmanten Städtchen, verschlafenen Dörfern und pittoresken Burgen auf grünen Hügeln, durchzogen vom grünen Fluss Mirna, geprägt von fruchtbarer roter, schwarzer und weißer Erde, in denen Olivenbäume und Weinreben prächtig gedeihen. Ein wahres Schlaraffenland für Genießer, wo sich schon Römer, Venezianer und die Hautvolee der Monarchie wohlfühlten und ihre Spuren hinterließen.
Spaziergang durch das verträumte Städtchen Grožnjan
An der Wein- und Olivenölstraße gilt: Einfach stehenbleiben, anschauen, verkosten, genießen.
Aussichtsreicher Radweg
Eine davon ist die „Parenza“, die ehemalige Eisenbahnstrecke zwischen Triest und Poreč, die anno dazumal Erholungssuchende von Wien ans Meer brachte. Heute ist der 135 Kilometer lange, gut ausgebaute Rad- und Wanderweg das Zugpferd der Region (www.parenzana.net).
Der Parenzana-Weg ist eine fast autofreie Panoramastrecke für Mountainbiker und Wanderer.
Zu Olivenöl und Wein
Andere Wege führen zu Olivenölmühlen und Weingütern: die Vinska zesta/Weinstraße und die Cesta Maslinova Ulja/Olivenölstraße. Olivenöl aus Istrien zählt mittlerweile zu den besten der Welt. Mehrfach ausgezeichnet sind die Produzenten Ipša oder Al Torcio, aber auch bei kleineren Olivenbauern findet man Öle bester Qualität. Die Oliven werden per Hand geerntet und noch am selben Tag kalt gepresst. So entsteht das wertvolle extra native Olivenöl, das im Abgang etwas scharf schmeckt. Das ist aber gut so, denn dafür verantwortlich sind die gesunden Polyphenole. Die fruchtbaren Böden bringen auch wunderbare Weine hervor. Vor allem Weißweine wie den fruchtig-frischen Malvazija oder Muskat, der süß oder trocken ausgebaut wird. Der bekannteste Rotwein ist der vollmundige Teran. Im Trend sind auch charaktervolle Orangeweine, die aus weißen Trauben gekeltert werden. Zu den bekanntesten Winzern in der Region um Buje zählen Kozlović, Degrassi und Clai, aber auch bei kleineren Winzern wie Cuj kann man tolle Weine verkosten und ab Hof kaufen.
Olivenöl wird hauptsächlich aus den heimischen Sorten Buža, Bijelica, Crnica und Rožinjola hergestellt.
Ein Genuss: die Jause mit Pršut, Salami, Käse und Hauswein
Mal fein, mal bodenständig
Kulinarisch betrachtet ist Istrien ein Eldorado und die Auswahl riesengroß. Gerne kehrt man bei Bauern ein, die in ihren urigen „Agroturizam“ alles servieren, was sie anbauen, züchten oder finden. So zubereitet, wie sie es selbst gerne essen – von der Pršut-Jause bis zu Gnocchi (Njoki) mit Steinpilzen. Gut und günstig kann man auch in den gemütlichen Konobas essen. Eine Spezialität sind Gerichte aus der „Čripnja“, einer gusseisernen Pfanne mit Deckel, in der Fleisch oder Fisch mit Gemüse in der Glut schmoren. Es gibt auch so manches Feinschmeckerlokal, wo man nach allen Regeln der Kunst verwöhnt wird – mit Trüffeln, Steaks vom heimischen Boškarin-Rind oder fangfrischem Fisch aus dem nahen Meer. Unser Tipp: Der Reiseführer von Silvia Trippolt-Maderbacher „Genießen in Istrien“ ist der ideale Begleiter auf der kulinarischen Reise durch dieses himmlische Fleckchen Erde.
Im „Agroturizam“ werden neben bodenständigem Essen oft auch Zimmer angeboten.
Das große Boškarin-Rind ist ein Symbol von Istrien, sein Fleisch eine Delikatesse.