Mit Rindel-Flitzer & Co über die Piste
© KK/Isabella Friessnegg Text
Thomas Rogl und Martin Hofer sind Freunde und Geschäftspartner. Handwerk und Sport haben sie zu einer Geschäftsidee vereint.
Ihre gemeinsame Leidenschaft für den Wintersport und die Affinität zum Möbelbau weckte in Thomas Rogl und Martin Hofer den Drang, ein neues Projekt zu starten. Als „Hans & Franz“ begannen sie 2014, Skier und Snowboards zu bauen.
Mundart-Slang als Produktname
„Zuerst nur für uns selbst“, sagt Thomas Rogl. „Nachdem unsere ersten Modelle fertig waren und von Freunden auch getestet wurden, stieg die Nachfrage und wir begannen mit der Produktion und dem Verkauf unserer Ski und Snowboards. Seitdem steigerte sich unsere Produktion von Jahr zu Jahr. Im Vorjahr verließen bereits 40 Rindel-Flitzer, Schonzn-Hupfer, Glanda-Rutscher und Bockleiten-Reiter – wie sich die Holzskier und Snowboards nennen – die Werkstatt in Wiedweg.“ Die Produktnamen, setzen den Verwendungszweck mit Mundart-Slangs in Verbindung. So ist zum Beispiel der „Rindel-Flitzer“ der ideale Wegbegleiter für steiles Terrain, schmale Rinnen sowie langgezogene Schwünge.
Holz aus der Region
Rogl und Hofer haben es sich zum Ziel gesetzt, Ski und Snowboards so nachhaltig wie möglich zu produzieren. Dies beginnt beim Einkauf der Materialien, geht über den Produktionsprozess bis hin zum Endprodukt. „Wir versuchen, nur so viel Kunststoff in unsere Produkte einzubauen, wie nötig ist“, sagen die beiden. „Daher verwenden wir neben unseren heimischen Vollholzkernen, welche teilweise aus dem eigenen Wald von Martin aus Obermillstatt stammen, auch österreichische Holzfurniere für die Oberfläche.“ Zudem wird auf eine besonders ressourcenschonende Produktion geachtet. „Unsere verbauten Materialien kommen aus einem Umkreis von nicht mehr als 226 Kilometern. Die Reduktion des CO2-Ausstoßes beim Transport war ein entscheidendes Kriterium, nach dem wir unsere Lieferanten ausgewählt haben.“
Laufender Entwicklungsprozess
Die Entwicklung des ersten Skis dauerte in etwa ein Jahr. Seitdem verbessern Rogl und Hofer laufend ihren Produktionsprozess mit dem Ziel, die Qualität ihrer Produkte noch weiter zu steigern. „Zurzeit bauen wir unsere Produkte immer in Serien, wodurch sich die Produktionszeit von einem Paar Ski oder einem Snowboard verkürzt hat. Da Trockenzeiten und so weiter eingehalten werden müssen, vergehen rund drei Tage, bis das Produkt endgültig fertig ist.“
Upcycling wird zum Thema
Eine Kreislaufwirtschaft wäre der große Traum der Produzenten. „Leider ist dies mit den aktuellen Materialien noch nicht möglich“, bedauern die beiden. „Durch das Verkleben der verschiedenen Schichten untereinander ist das Recyceln sehr schwierig. Daher setzen wir auf Upcycling und bieten an, aus ausrangierten Skiern und Snowboards Möbel, Hocker oder Tische zu bauen.“ Neben dem Angebot an Ski und Snowboards starteten die sportlichen Unternehmer vor einigen Jahren mit der Produktion von Surfskates und Balance Boards. „Unser „Asphaltsurfer“ – Surfskate – ist eine vom Surfen abgeleitete Variante des Skateboards. Mit dem „Stubensurfer“ – Balance Board – kann sich jeder ein wenig Surf- Feeling ins Wohnzimmer holen. Die Geräte machen nicht nur jede Menge Spaß, mit ihnen kann man auch das Gleichgewicht trainieren.“